Gottesname
Gott hat in der hebräischen Bibel einen Eigennamen, dessen exakte Aussprache nicht mehr sicher bekannt ist. Die erste Silbe lautete sehr wahrscheinlich „Jah“. Der Eigenname Gottes drückt aus, dass Gott eine Person ist, zu der wir in Beziehung stehen. Aus Respekt wurde der Eigenname bereits vor der Zeit des Neuen Testaments nicht mehr ausgesprochen. Statt dessen wurde meist adonāj (etwa: mein Herrscher) oder manchmal elohim (Gott) gelesen. Die Bezeichnung adonāj betont die Beziehung, in der wir zu Gott stehen, stärker als der klassische deutsche Ausdruck der Herr. Wir haben uns daher entschieden, den Namen mit °unser Gott° oder °unser Herr° wiederzugeben (in der Gottesrede °euer Gott°).
Genesis 28,10–19 · Exodus 32,7–14 · Numeri 6,24–26 · Deuteronomium 6,4–9 · 1. Könige 19,1–13a · Jesaja 6,3 · Jesaja 40,26–31 · Jesaja 49,13–16 · Jesaja 52,7–10 · Jesaja 52,13–53,12 · Jesaja 54,7–10 · Jesaja 58,1–9a · Psalm 4 · Psalm 121,7–8 · Psalm 130 · Offenbarung 15,2–4
Weitere Begriffe aus diesem Wortfeld:
adonāj (hebr. אֲדֹנָי)
Gottesbezeichnung; etwa: mein Herrscher (von adon = Herr, Hausherr, Gebieter)
Die Bezeichnung adonāj wird nur für den Gott Israels verwendet, teilweise auch als mündliche Umschreibung für den Gottesnamen (siehe jhwh). Es handelt sich um eine sprachliche Sonderform, die einer Pluralform von adon (adonaj = „meine Gebieter“) ähnelt. Das Wort adon wird im biblischen Hebräisch nicht als allgemeine Anrede für einen Mann verwendet (wie heute das deutsche „Herr“), sondern nur für Herrschaftsverhältnisse.
kyrios (gr. κύριος)
Herr, Hausherr, Besitzer, Gebieter
Das Wort kyrios wird in der antiken griechischen Übersetzung des Alten Testaments (Septuaginta) als Umschreibung des Gottesnamens (siehe jhwh) verwendet. Das Neue Testament kennt diesen Gebrauch ebenfalls; häufig findet das Wort auch als Titel für Jesus Verwendung. Nicht an allen Stellen lässt sich beides eindeutig voneinander oder vom normalen griechischen Gebrauch des Wortes abgrenzen.
Apostelgeschichte 10,34–43 · Apostelgeschichte 16,9–15 · Apostelgeschichte 17,22–34 · 1. Korintherbrief 1,3 · 2. Korintherbrief 4,3–6 · 2. Korintherbrief 13,11–13 · Galaterbrief 6,18 · Philipperbrief 2,5–11 · Philipperbrief 4,10–20 · Kolosserbrief 2,1–10 · Hebräerbrief 13,20–21 · 2. Petrusbrief 1,16–21 · Offenbarung 15,2–4
(Barbara Wischhöfer und Olaf Jan Schmidt-Wischhöfer, 2007–2009; http://amen-online.de/bibel)
Anmerkungen:
Hinweis zur Anzeige der hebräischen und griechischen Schriftzeichen:
Wir empfehlen die Installation der kostenlosen Zeichensätze Ezra SIL und Galatia SIL. Sollten danach noch Anzeige-Probleme auftreten, dann ist die Installation einer aktuellen Version des Internet-Browsers Firefox sinnvoll.Hinweis zur Aussprache der Umschrift:
Betonte Vokale sind unterstrichen; Vokale mit Dehnungsstrich sind lang zu sprechen.
Bei griechischen Wörter spricht man üblicherweise das ē wie langes ä aus und das ei wie das ai in E-Mail (nicht wie in Kaiser).
Bei hebräischen Wörter gilt: ch ist stets wie in ach (nicht wie in ich) auszusprechen. Ein einfaches s ist stimmhaft (Segen), ein doppeltes stimmlos (Kuss). ts klingt wie das deutsche z, v wie das deutsche w, und ein hochgestelltes e wie e in Gebirge. Bei einem Hochkomma setzt man kurz ab, wie in beachten zwischen e und a.
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