Für das Gelingen und das Bestehen eines neuen Tages ist es nicht gleichgültig, wie wir ihn beginnen. Als erstes einen guten Gedanken denken, sich auf die Vorfreude konzentrieren, positive Erwartungen formulieren - das überwindet Missgestimmtheit, Erwartungsängste und das gefürchtete Gleichmaß. Einen Segen zu sprechen, der mir, aber auch dem Nächsten gilt, tut der Seele gut.
Gesegnet sei die Ruhe der Nacht
und dein erster Blick in das Licht des neuen Tages.
Gesegnet sei jeder Atemzug, der dich belebt.
Gesegnet sei die Vorfreude,
die deiner Hoffnung Leben einhaucht.
Gesegnet sei die Stunde der Enttäuschung,
die ein Freund mit dir teilt.
Gesegnet sei jede Geste der Zärtlichkeit
und jeder Mensch, dem du begegnest.
Gesegnet sei das Glück, das dich leise berührt,
und der weite Horizont, der dein enges Herz öffnet.
Gesegnet seien alle deine Tage und jede Stunde,
denn du bist behütet.
Gesegnet sei jeder Augenblick,
in dem ein Mensch durch dich gesegnet ist.
(Helge Adolphsen, "Minutengebete", Kreuz-Verlag Stuttgart, 2000, S. 112f.)
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